Reisepass

Alternative Bezeichungen: Biometrischer Reisepass, Europapass, ePass oder einfach „Pass“

Der bordeauxrote Reisepass mit dem unsichtbar eingebauten RFID-Chip ist die universellste, aber auch die teuerste Möglichkeit, sich auszuweisen. Früher war dieser nur ab 16 Jahren erhältlich, heute gibt es keine Altersuntergrenze für die Beantragung. Bei unter 18 Jahre alten Personen ist aber die schriftliche Zustimmung beider Erziehungsberechtigten respektive eine Vollmacht des nicht anwesenden Erziehungsberechtigten erforderlich. Diese kann man sich vorab beim jeweiligen Einwohnermeldeamt vorab herunterladen, drucken und ausfüllen.
Der Reisepass ist die einzige Möglichkeit, visafrei in die USA einreisen zu können, da der Kinderreisepass dafür nicht akzeptiert wird.
Für viele andere touristisch erschlossenen Länder würde für Kinder bis zum Alter von 12 Jahren der ebenfalls bordeauxrote Kinderreisepass ausreichen, der aber aufgrund seiner kurzen Gültigkeitsdauer „pro Jahr“ deutlich teurer ist.
Ein Reisepass kostet für Personen unter 24 Jahren 37,50 Euro und ist 6 Jahre lang gültig. Für Personen über 24 Jahren kostet der Reisepass 60 Euro, dafür beträgt seine Gültigkeitsdauer 10 Jahre.
Ein Reisepass kann nicht verlängert werden, man muss ihn jedes Mal neu beantragen. Ein Wechsel des Wohnorts ist beim Reisepass unschädlich, dieser wird kostenlos eingetragen.

Frisch verheiratet?

Andere Änderungen wie beispielsweise eine Namensänderung nach Heirat o.ä. können nicht eingetragen werden, hier muss man – zum vollen Preis – einen neuen Reisepass beantragen. Achtung! Theoretisch könnte man sich als Frischverheiratete/r denken, dass es ja egal wäre, welcher Name im Reisepass steht, Hauptsache das Foto stimmt. Wenn Ihr Flugticket aber einen anderen Namen als Ihr Reisepass hat, wird schon das Einchecken sehr schwierig!

Je nach Auslastung der Bundesdruckerei dauert das Anfertigen eines Reisepasses zwischen 4 und 6 Wochen. In Notfällen kann man einen Reisepass für einen Aufpreis von 32 Euro auch im Express-Verfahren beantragen, er ist dann schon nach drei Arbeitstagen abholbereit. Wird bei Vielreisenden aufgrund der vielen Visa der Platz im Reisepass knapp, erhält man für 22 Euro Aufpreis einen mit 48 statt 32 Seiten.
Bitte beachten Sie, dass diese angegebenen Kosten nur bei der Antragstellung im Einwohnermeldeamt des Hauptwohnsitzes zutreffen! Bei der Beantragung in einer beliebigen anderen Verwaltungsbehörde verdoppeln sich die Kosten automatisch!
Laut Gesetz nur in Ausnahmefällen kann man mehr als einen Reisepass beantragen. In der Praxis genügt dafür allerdings schon die Angabe, dass der Reisepass oft weg ist zum Eintragen von Visa. Auch wenn sich in einem noch gültigen Reisepass Sichteinträge eines Staats befinden, die eine Einreise in einen damit verfeindeten Staat ausschließen (z.B. Einreise nach Israel mit einem Reisepass, der arabische Visa enthält, und umgekehrt), erhält man einen weiteren. Natürlich fallen in diesen Fällen trotzdem für jeden Reisepass die originalen Kosten an, einen Mengenrabatt räumt der Staat leider nicht ein.
Wie beim Personalausweis gibt es auch vom Reisepass eine „Not-Ausgabe“, die ohne Wartezeit produziert wird, den „vorläufigen Reisepass“ mit grünem Einband. Dieser wird von vielen Ländern akzeptiert. Die visafreie Einreise in die USA ist mit einem vorläufigen Reisepass aber nicht möglich.

Der biometrische Reisepass ist das universelle Reisedokument. Wenn Sie mit Ihren Sprösslingen visafrei (also ganz normal als Tourist) in die USA reisen wollen, ist der biometrische Reisepass konkurrenzlos, denn das Einholen eines Visas ist weit teurer und vor allem umständlicher.

Wenn Sie Urlaub nur in der EU machen wollen, besorgen Sie für Ihre Kinder einen Personalausweis.